Das Adapter Pattern spielt eine zentrale Rolle in Clean Architecture, da es die saubere Trennung zwischen den Architekturschichten ermöglicht und die Dependency Rule durchsetzt.
Funktion und Bedeutung
Der Adapter erfüllt in Clean Architecture mehrere wichtige Funktionen:
- Übersetzung: Konvertiert Daten zwischen externen Formaten und Domain-Modellen
- Entkopplung: Schützt die Domänenlogik vor externen Abhängigkeiten
- Flexibilität: Ermöglicht einfachen Austausch externer Systeme
Praktisches Beispiel: Zahlungsabwicklung
Nehmen wir als Beispiel ein Zahlungssystem:
- Externe Schnittstelle: Payment Provider API (z.B. PayPal, Stripe)
- Domain Model: Interne Zahlungsabwicklung
- Adapter-Aufgaben:
- Konvertierung der Zahlungsdaten in Provider-spezifische Formate
- Übersetzung von Statusmeldungen
- Fehlerbehandlung und Mapping
Architektonische Vorteile
Der Einsatz des Adapter Patterns bietet konkrete Vorteile:
- Austauschbarkeit: Payment Provider können ohne Änderung der Geschäftslogik gewechselt werden
- Testbarkeit: Geschäftslogik kann unabhängig von externen Systemen getestet werden
- Wartbarkeit: Änderungen an externen Schnittstellen bleiben auf Adapter begrenzt
- Skalierbarkeit: Neue Payment Provider können einfach integriert werden
Kontroll- und Datenflüsse im Adapter Pattern
Eingehender Fluss (Inbound Flow)
Der eingehende Fluss beschreibt den Weg von externen Anfragen zur Domain:
- 1. Externe Anfrage
- HTTP-Request oder API-Aufruf erreicht den Controller
- Enthält Daten im externen Format (z.B. JSON)
- Kann Authentifizierung und andere HTTP-Header enthalten
- 2. Controller-Verarbeitung
- Validiert grundlegende Request-Parameter
- Extrahiert relevante Daten
- Leitet Daten an den Adapter weiter
- 3. Adapter-Transformation
- Konvertiert externe Daten in Domain-Objekte
- Validiert fachliche Regeln
- Mapped Fehlerzustände
- 4. Use-Case-Ausführung
- Erhält valide Domain-Objekte
- Führt Geschäftslogik aus
- Arbeitet ausschließlich mit Domain-Modellen
Datentransformation
Die Datentransformation erfolgt in mehreren Stufen:
- Eingehende Transformation:
- External DTO → Internal DTO → Domain Object
- Validierung auf jeder Ebene
- Anreicherung mit Domain-Kontext
- Ausgehende Transformation:
- Domain Object → Internal DTO → External DTO
- Filterung sensitiver Daten
- Format-spezifische Anpassungen
Ausgehender Fluss (Outbound Flow)
Der ausgehende Fluss beschreibt den Weg von der Domain nach außen:
- 1. Domain-Ergebnis
- Use-Case erzeugt Domain-Ereignis oder -Ergebnis
- Enthält reine Domain-Objekte
- Unabhängig von externen Formaten
- 2. Adapter-Transformation
- Konvertiert Domain-Objekte in DTOs
- Bereitet Daten für externe Darstellung auf
- Handhabt spezifische Formatierungen
- 3. Presenter-Aufbereitung
- Formatiert Daten für spezifische Ausgabekanäle
- Fügt Präsentations-Metadaten hinzu
- Handhabt Response-Formate
Fehlerbehandlung
Die Fehlerbehandlung erfolgt schichtspezifisch:
- Domain-Ebene:
- Business Rule Violations
- Domain-spezifische Ausnahmen
- Invarianten-Verletzungen
- Adapter-Ebene:
- Mapping von Domain-Fehlern auf externe Formate
- Transformation technischer Fehler
- Protokollierung und Monitoring
- External-Ebene:
- HTTP-Statuscodes
- API-spezifische Fehlermeldungen
- Client-freundliche Fehlerinformationen
Praktische Implementierungsaspekte
- Mapping-Strategien:
- Explizite Konvertierungsmethoden
- Mapping-Frameworks für komplexe Transformationen
- Immutable DTOs für Datensicherheit
- Performance-Optimierung:
- Lazy Loading wo sinnvoll
- Caching von Transformationen
- Bulk-Operationen für große Datenmengen
Best Practices
- Interface Segregation: Spezifische Schnittstellen für verschiedene Anwendungsfälle
- Single Responsibility: Jeder Adapter für genau einen externen Service
- Dependency Inversion: Abhängigkeiten zeigen nach innen zur Domain
- Explizite Konvertierung: Keine impliziten Typumwandlungen
Fazit
Das Adapter Pattern ist ein fundamentaler Baustein in Clean Architecture, der die praktische Umsetzung der Architekturprinzipien ermöglicht. Es schafft die notwendige Flexibilität für langlebige, wartbare Systeme bei gleichzeitiger Wahrung der architektonischen Integrität.
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